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cic!-Pressestimmen: Wir glauben an die Börse - Trost im Trupp


Focus Money vom 12.11.2008 - Nr. 47, Seite 28

Helmut Achatz
Helmut Achatz, FOCUS-MONEY Online-Redakteur

Gemeinsam anlegen macht in guten Zeiten sicher mehr Spaß. In schlechten Zeiten kann man sich zumindest gegenseitig Trost zusprechen. „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Zumindest spendet diese Redensart uns in Zeiten wie diesen, in denen die Börse Achterbahn fährt und unser Depot über Nacht tiefrot einfärbt, ein wenig Trost.

Denn wir alle haben Geld verloren, das uns gemeinsam gehörte. Wir, das sind 30 Anleger beiderlei Geschlechts aus ganz Deutschland, die sich zum Cyber Investment Club, kurz cic! zusammengeschlossen haben. Wir investieren schon seit zehn Jahren einen Teil unserer Einkünfte in einen Topf, um dafür Aktien, Zertifikate und Fonds zu kaufen. Unser hehres Ziel: hohe Renditen.

Das funktionierte in den vergangenen Jahren auch prima - bis Mai 2008: Auf der Gesellschafterversammlung waren wir noch ganz optimistisch und verzichteten bei den meisten Werten im Depot darauf, harte Stop-Loss-Limits zu setzen. Denn die Aktienmärkte hatten sich ja nach den Kursverlusten seit Jahresanfang wieder etwas erholt. Das Gros der Gesellschafter hoffte deshalb auf eine nachhaltige Trendwende.

Voll investiert: Der Investmentclub cic! setzt vor allem auf Aktien, darunter Werte von Versorgern, Papiere von Technologiekonzernen und Maschinenbauern sowie Banken. Mit dem FIVV-China-Select enthält das Depot nur einen Fonds. Zwei Expresszertifikate und ein Bonuszertifikat runden das Portfolio ab.

Aufteilung des Depots in Prozent:
Aktien 91,2%, Fonds 4,7%, Zertifikate 3,9%, Barbestand 0,2%

Viele von uns waren überzeugt, die Finanzkrise sei bald überstanden und der Dax werde die 8000er-Marke wiedererobern. Das erwies sich als Trugschluss. Nach der kurzen Bärenrally, die den Leitindex zeitweise sogar über die 7000er-Marke hievte, ging es bis Oktober nur noch steil bergab. Die heftigsten Rückschläge erlebten wir bei unseren Finanztiteln. Die Aktien von Royal Bank of Scotland und Hypo Real Estate schmierten regelrecht ab und zogen die Bilanz tief ins Minus. Die Papiere der beiden Versorger Eni und E.on stabilisierten zwar das Depot, konnten die Verluste jedoch bei Weitem nicht ausgleichen.

Um wenigstens einen Teil der Verluste aufzufangen, begannen wir ab September zu zocken. Unsere „Dynamic Trades“, wie wir diese kurzfristigen Spekulationen seitdem nennen, brachten den einen oder anderen netten Gewinn ein. Vor allem bei Finanztiteln hatten wir damit ein glückliches Händchen, auch bei Envitec blieben nach unseren Trades einige Euro hängen. Der Absturz des Gesamtdepots ließ sich damit jedoch nicht aufhalten. Mittlerweile erholen sich die ersten Werte wieder.

Die fallenden Kurse drückten schwer auf die Stimmung und lösten in unseren Reihen teilweise hitzige Wortgefechte aus - nach dem Motto: „Warum haben wir nicht . . .“, „Wir hätten doch . . .“ Einige warfen sogar entnervt das Handtuch und kündigten zum Jahresende die Mitgliedschaft im Club. Das ist überaus schade. In diesen zehn Jahren, in denen wir schon einige Rückschläge erlebten und auch das Platzen der Internet-Blase durchlitten, schweißte uns die gemeinsame Erfahrung zusammen.

Die jährliche Gesellschafterversammlung ist längst mehr als nur lästige Pflicht - bei geselligem Beisammensein reden wir eben nicht nur über Börse, sondern auch über Privates - ganz nach der Devise: „Gemeinsam macht Börse einfach mehr Spaß.“ Das „langfristige gemeinsame Wertpapiersparen“ steht zwar im Vordergrund: Mittlerweile hat sich bei den Gesellschaftern, die von Anfang an dabei sind und die Gemeinschaftskasse monatlich mit 30 Euro füttern, ein Kapital von annähernd 3000 Euro angesammelt.

Der cic! ist jedoch mehr, er ist darüber hinaus ein Forum für den Gedankenaustausch. Jeder Cicler bekommt Anregungen und kann von seinen Kollegen noch einiges lernen. Beim Gesellschaftertreffen im Mai beispielsweise diskutierten wir ausführlich über Indexfonds und entdeckten diese kostengünstige Form als Anlagealternative.

Übrigens, mitmachen kann jeder, der monatlich zehn Euro einzahlt sowie das „Eintrittsgeld“ von annähernd tausend Euro aufbringt, denn so viel ist derzeit ein cic!-Anteil wert (der Anteil der Gründer wurde im Verhältnis 1 : 3 gesplittet, um die Schwelle für Einsteiger zu senken). Dieses Geld wird investiert, denn Geschäftsführer, Schatzmeister und Anlageausschuss arbeiten ehrenamtlich.
Die teils amüsanten, teils bissigen Kommentare zu den Anlagevorschlägen und -entscheidungen gibt’s gratis.
Das Depot wird öffentlich geführt und ist unter www.cic-club.de einsehbar.

Die Jubelstimmung nach der beispiellosen Hausse in den vergangenen Jahren ist längst verflogen. Der Crash ging auch am Investmentclub cic! nicht spurlos vorbei. Vor allem Bankwerte wie RBS und die mittlerweile verkauften Papiere von Hypo Real Estate richteten heftige Schäden im Depot an. Aber selbst so konjunkturresistente Werte wie Eni und E.on litten unter der Kaufzurückhaltung der Anleger. Zeitweise notierten alle Werte deutlich im Minus und drückten die Stimmung. Erst in den vergangenen Tagen konnten sich Werte wie Intercell oder Norske Skog wieder erholen. Es bewährte sich gerade in der jüngsten Krise, dass der cic! das Anlagevermögen breit gestreut hat, was sowohl Länder und Branchen betrifft.

cic!-Depot:
ANTEIL ISIN-NUMMER WERT, Branche / Land
20,9% AT0000612601 Intercell, Biotechnologie / Österreich
10,2% NO0004135633 Norske Skog, Papier / Norwegen
09,1% GB0007547838 Royal Bank of Scotland, Bank / Großbritannien
07,4% DE000ENAG999 E.on, Versorger / Deutschland
07,4% IT0003132476 Eni, Versorger / Italien
07,2% DE000PAH0038 Porsche, Auto / Deutschland
06,0% TH0148010018 Banpu, Energie / Thailand
05,4% DE0005151005 BASF, Chemie / Deutschland
05,2% ES0178430E18 Telefónica, Telekommunikation / Spanien
05,0% DE0005089031 United Internet, Internet / Deutschland
04,8% DE0005810055 Deutsche Börse, Finanz / Deutschland
04,7% DE000A0JELL5 FIVV-China-Select, Fonds / Schwerpunkt China
02,9% DE0005168108 Bauer, Maschinenbau /Deutschland
01,6% DE000HV16DW0 Bayer. Hypo- Vereinsbank Bonuszertifikat
01,3% DE000HV5YCZ7 Bayer. Hypo- Vereinsbank Expresszertifikat
00,9% DE000CB4WZT7 Commerzbank Express-Bonus-Zertifikat auf Puma

*Die aktuellen Werte einschließlich Kurse sind abrufbar unter:
www.cic-club.de „depot“ Quelle: cic!

Kontaktadresse:
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Postfach 810307
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Telefax 089/9250-2534

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